COASTS – Projekt für widerstandsfähigere Küsten-Ökosysteme gestartet

Mangrove in the water column- key visual COASTS - Adobe imagery adapted by EOMAP

Pressemitteilung

COASTS Projekt startet, um die Widerstandsfähigkeit und Ökosysteme von Küsten zu stärken.

Seefeld, Deutschland, Dezember 2024Mehr Extremwetterereignisse sowie steigende Meeresspiegel und Temperaturen drängen uns zum Handeln. Dies betrifft vor allem küstennahe Gebiete. Hier setzt COASTS mit satellitengestützten Informationen an: Das europäische Innovationsprojekt unter der Leitung der deutschen Firma EOMAP arbeitet an einer Geo-IT-Lösung, um Küstengebiete nachhaltig zu stärken. Diese soll auch der stark schwindenden Artenvielfalt an Küsten entgegenwirken. Mit im Boot ist ein weiterer Partner aus Deutschland: die wissenschaftliche Tauchergruppe von Submaris.  

COASTS wird zum einen bislang fehlende Informationen zu Küstendynamik, Sediment-verlagerungen oder Erosion und deren Einfluss auf die Küstenökosysteme liefern. Darüber hinaus wird das Projekt Ausmaß, Zustand und künftige Veränderungen küstennaher Ökosysteme wie Mangroven, Seegras- oder Salzwiesen aufzeigen. Diese sogenannten “Blue Carbon” Ökosysteme dienen schließlich als wichtige CO2-Speicher im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Hierfür wird das Team Erdbeobachtung, fortgeschrittene Modellierung, in-situ Daten und digitale Werkzeuge integrieren. Ziel ist, gemeinsam mit lokalen Akteuren eine IT-Lösung für datenbasierte Entscheidungen an Küsten zu entwickeln. 

portrait of Mona Reithmeier

Mona Reithmeier – Projektleiterin bei EOMAP

COASTS kombiniert Satelliten- und Geodaten-Analyse mit bodennaher Forschung. Wir werden uns zunächst auf drei Pilotstandorte in Europa und auf den Malediven konzentrieren. Die Erkenntnisse aus diesen Beispielen dienen als Blaupause für andere Regionen“, erklärt Mona Reithmeier, COASTS-Projektmanagerin bei EOMAP.

In COASTS arbeiten EOMAP, Fugro, Submaris und die Maldives Space Research Organisation (MRSO) zusammen. Jeder Partner bringt sein spezifisches Fachwissen ein.  

Philipp Schubert, Submaris

Philipp Schubert, wissenschaftlicher Taucher bei Submaris

Die biologische Vielfalt an Küsten ist per se wichtig. Doch diese Lebensräume dienen auch als ‚blaue‘ Kohlenstoffspeicher. Wir stellen In-situ-Daten über Seegraswiesen in Deutschland, Jersey und auf den Malediven und deren Zustand bereit. Damit können wir die Modellierung von COASTS bereichern und Renaturierungsprojekte weltweit vorantreiben“, sagt Philipp Schubert von Submaris. Sein Team wird unter anderem die von Erosion bedrohte Ostseeküste (Kieler Bucht) betauchen und kartieren. 

Nashwan Matheen, research coordinator at MSRO, Maldives

Nashwan Matheen, Forschungskoordinator bei MSRO, Malediven

Auch die Malediven sind Pilotgebiet von COASTS und brauchen dringend Lösungen: „Gebiete wie die Malediven, die durch den Klimawandel stark bedroht sind, brauchen praxisnahe Daten und gezielte Risikoinformationen. Und wir brauchen sie schnell. Wir erwarten, dass COASTS Entscheidungen zur nachhaltigen Entwicklung von Küstengebieten erleichtert, die Frühwarnung vor Klimawandelfolgen stärkt und mehr Verständnis für naturbasierte Lösungen und blaue Kohlenstoff-Ökosysteme schafft“, meint Nashwan Matheen von MSRO. 

Neben datengestützten Entscheidungen für Küsten-Ökosysteme sollen die Analysen von COASTS auch neue Geschäftsmodelle in aufstrebenden CO2-Märkten fördern. Dies kann neue Einnahmequellen für Länder mit Blue-Carbon-Ökosystemen schaffen.  

Pooja Mahapatra, Fugro

Pooja Mahapatra, Principal Advisor – Climate & Nature bei Fugro

Das COASTS-Projekt nutzt unsere Expertise im Bereich Geodaten. Wir sind davon überzeugt, dass dieses umfassende Wissen nicht nur politische Entscheidungen unterstützen, sondern auch neue Märkte erschließen und die Küsten in einigen der am stärksten gefährdeten Regionen der Welt widerstandsfähiger machen wird“, sagt Pooja Mahapatra von Fugro.   

Angesichts des zunehmenden Drucks auf Küstengebiete möchte das COASTS-Team Entscheidungsträger dabei unterstützen, sowohl die biologische Vielfalt als auch die Lebensgrundlagen der lokalen Bevölkerung besser zu schützen und zu fördern. 

Das dreijährige COASTS-Projekt wird von EUSPA Space, Horizon Europe 2023, finanziert. 

Media Service

Folgende Dateien können Sie unter diesem Link herunterladen:

  • PDF der Pressemitteilung “COASTS Projektstart”
  • 2 Satellitenbilder der ligurischen Küste – (c/ MAXAR by EOMAP)
  • Porträt Mona Reithmeier – EOMAP
  • Porträt Pooja Mahapatra – Fugro
  • Porträt Nashwan MatheenMaldives Space Research Organisation (MSRO)
  • Porträt Philipp Schubert – Submaris

Bitte beachten Sie die angegebenen Copyrights, i.d.R. die Namen der genannten Firmen.

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an:
Andrea Schmölzer, Leitung Kommunikation, E-Mail: schmoelzer@eomap.de , Tel: +49 176 11 773 773

Multispectral satellite imagery of the Ligurian coast near Ventimiglia, Italy (Imagery © 2024 MAXAR)

Über EOMAP

Im Bereich Erdbeobachtung von Gewässern ist EOMAP Pionier und Anbieter von Softwarelösungen. Mit Sitz in München und weltweiten Vertriebsbüros weltweit liefert das 50-köpfige Team Daten, Software und Wissen „aus dem All“ an Industrie, Behörden und Wissenschaft. EOMAP-Technologie wurde mehrfach ausgezeichnet, das Unternehmen engagiert sich häufig in europäischen Innovationsprojekten. Das große Ziel des Teams ist es, eine nachhaltige Bewirtschaftung von Gewässern in aller Welt zu stärken. 

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Seagrass habitat in Liguria (Italy) seen from space - seafloor classification (SFC) by EOMAP
Mapped seagrass habitats along the Ligurian coast near Ventimiglia, Italy (Imagery © 2024 MAXAR processed by EOMAP)